Editorial
Liebe Mitmenschen, liebe Leser!
„Sozial ist, wer Arbeitsplätze schafft“ - ob man eine solche Aussage heute einfach so unterschreiben kann, ist doch sehr die Frage. Denn da sind Arbeitsplätze gemeint, die ein möglichst hohes Einkommen einbringen – und es wird immer klarer, dass derartige Arbeitsplätze hier bei uns „in der westlichen Welt“ nicht (mehr) finanzierbar sind, jedenfalls nicht für alle.
Sozial ist, wer menschenwürdige Arbeitsplätze schafft – das wäre, wenn schon pauschal, viel eher eine sachgerechte Aussage.
Das würde dann unserer Verfassung entsprechen, in der die Menschenwürde für unantastbar erklärt wird. Arbeitsplätze, von denen man nicht leben kann, 1-Euro-Jobs oder schlecht bezahlte Arbeitsplätze ausgerechnet im „sozialen“ Bereich, die man nur als Ausbeutung beschreiben kann, dürfte es nach diesem Maßstab nicht geben!
Wie wäre es damit: Sozial ist, wer die Rahmenbedingungen dafür schafft, dass Menschen sich einen Arbeitsplatz frei wählen oder schaffen, der ihrem Wesen entspricht und gleichzeitig der Gesellschaft dient?
„Neue Arbeit“ meint genau dies, meint eine Trennung von Einkommen und Arbeit, meint Initiativen und Projekte, die insofern „frei“ gewählt sind, als nicht der Blick vordergründig auf das zu erzielende Einkommen gerichtet ist.
Man kann es nicht genug betonen: Das erfordert ein radikales Umdenken.
Sind Sie zu diesem Umdenken bereit?
Ich gebe Ihnen einen ganz einfachen Test, der Ihnen die Antwort auf die Selbstbefragung ermöglicht:
(a) Empfinden Sie einem sog. Arbeitslosen gegenüber ein Gefühl der Dankbarkeit?
(b) Das „bedingungslose“ Grundeinkommen ist jedem Erwachsenen ohne jede Bedingung nach Vorlage des Personalausweises auszuzahlen.
(c) Das obere Promille dieser Gesellschaft verdient fast so viel wie die mittleren zwanzig Prozent (Michael Hartmann in einer Talkshow).
Ganz ehrlich: Wie haben Sie reagiert?
Diese „Zeitung Neue Arbeit“ lebt von der Mitwirkung aller – ich freue mich auf Ihre Reaktionen und Anregungen.
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 31. Mai 2008
Ihr Helge Mücke
Kontaktmöglichkeiten: Dr. Helge Mücke, Stammestr. 11, 30459 Hannover; Tel. 0511-4106335; Mail: [email protected]
Bild: S. Hofschlaeger bei pixelio.de
(C) Vorstehendes Editorial wurde für die erste "richtige" Printausgabe der "Zeitung Neue Arbeit" geschrieben - Text, wie gesagt: Dr. Helge Mücke, Hannover
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