So lange sollten die Pausen in einem Weblog nicht sein, zugegeben ... In der Zwischenzeit habe ich hauptsächlich an der Nr. 2 der Printausgabe der "Zeitung neue Arbeit" gearbeitet.
Denkanstöße,
Entwürfe, Ideen
Markus
Stracke: Besseres Klima erreichen – EVAA, ein Entwurf vor der
Praxisreife
Globales
Denken, lokales Handeln – so lautet eines der Schlagworte, das u.a.
durch die Agenda 21 mit der Rio-Erklärung geprägt wurde.
Ganz im Sinne der „Neuen Arbeit“ gibt es einzelne Menschen, die
mit ihrer Fachkompetenz weltweit anwendbare Ideen
entwickeln und dafür sorgen, dass sie an einzelnen Orten, auf
Keiminseln sozusagen, praktisch erprobt werden. Den Entwurf
von Markus und Matthias Stracke finde ich ein gutes Beispiel;
nur habe ich das Problem, es auf knappem Raum hier vorstellen zu
müssen. Der folgende Text wurde nicht genau so von Markus
Stracke geschrieben, er ist eher ein Referat des Materials, das der
Urheber zur Verfügung gestellt hat. Die ausgewählten
Skizzen können hier nur verkleinert wiedergegeben werden
(ggf. Lupe benutzen).
EVAA
bedeutet
„Enhancement of Vegetation in Arid Areas“ - Programm zur
Förderung der Vegetation in Trockengebieten.
Grundlage ist eine Technik zur
Wolkenbildung und Regenförderung mit einer genial einfachen
Grundidee: Durch schwarze Bodenmatten wird Konvektion erzeugt.
Das funktioniert aber nur, wenn
auch Feuchtigkeit in der Nähe ist – z.B. in Küstennähe
oder am Rand noch intakten Waldes oder an Anbauflächen, die
künstlich beregnet werden.
„'Konvektion'
(von lat. convehere = mittragen, mitnehmen) ist, neben den
konkurrierenden Methoden Wärmeleitung und Wärmestrahlung,
ein Mechanismus zur Wärmeübertragung von thermischer
Energie von einem Ort zu einem anderen“ – insbesondere in der
Meteorologie: „Luft wird am warmen Erdboden erwärmt und
steigt nach oben - ein entscheidender Faktor für die Entstehung
von Wind, Wolken und Gewittern“ (wikipedia).
Zwei
Maßnahmen werden vorgeschlagen, um die sich jetzt abzeichnende
Entwicklung des Klimawandels in den Griff zu bekommen:
A)
CO2-Entzug
aus der Atmosphäre mittels biogener Speicherung = Bindung des
Kohlendioxids der Luft durch eine vergrößerte
Pflanzendecke und
B)
stetige Minderung der anthropogenen CO2-Emissionen
= Verminderung der durch menschliche Technik entstehenden
Kohlendioxid-Abgabe an die Luft z.B. durch andersartige Treibstoffe
von Fahrzeugen.
Zu
A) Es
ist daher zwingend notwendig, die Vegetationsgebiete konsequent
zu erweitern.
Denn
durch Photosynthese der Pflanzen wird der Atmosphäre CO2
entzogen und im
Boden und in der Biomasse gespeichert.
Die
Erweiterung von Vegetationsgebieten kann mittels Sonnenenergie
(welche in ausreichender Menge verfügbar ist) erfolgen.
Damit
Pflanzungen gedeihen können, soll mit künstlich erzeugter
Bewölkung für Beschattung mit öfter erfolgendem
Niederschlag gesorgt werden. Auch wird mittels in der
Troposphäre entstehender Bewölkung bei damit günstiger
Albedo (Rückstrahlmaß heller Flächen)
großflächig Wärmestrahlung reflektiert. Damit
wird das Pflanzenwachstum erleichtert.
Wie
aber kann Bewölkung (wirtschaftlich) erzeugt werden?
Bodennahe
Luftmassen, die mit möglichst hohem Anteil an Wasserdampf
angereichert sind bzw. angereichert werden, sollen so hoch in kältere
Bereiche hinaufströmen, bis es zur Kondensation des
Wasserdampfanteiles kommt.
Mittels
hergestellter dunkler Flächen (schwarze Matten) mit möglichst
geringem Bodenkontakt (unterlegte alte Autoreifen) wird langwellige
Wärmestrahlung der Sonne absorbiert, wobei die dort darüber
erhitzte Luft die auch mit verdampfend versprühtem
Meerwasser und/oder mit abdampfender Feuchte aus künstlich
bewässerten Plantagen angereichert ist, konvektiv aufsteigt.
Solch
künstlich erzeugte Bewölkung kann das örtliche Klima
besonders in ariden Zonen günstig beeinflussen.
Vegetationsbereiche können damit gezielt vergrößert
werden. Einerseits ist Beschattung von Vegetationsflächen sowie
der bei vermehrter
Bewölkung gesteigerte Niederschlag hierzu Ausschlag gebend.
Andererseits erfolgt mit vergrößerter Vegetation die
Zunahme biogener (von Lebewesen stammender) CO2–
Speicherung. Durch Photosynthese der Pflanzen wird der
Atmosphäre das CO2
entzogen und
im Boden und in der Biomasse gespeichert.
Auf
diese simple Weise werden höchst wahrscheinlich die kommenden
Generationen die Vegetationsflächen des Planeten (mit Hilfe
unzähliger einfacher Arbeitskräfte) wirksam vergrößern
können.
In
der obersten Skizze ist die Wolkenbildung durch Konvektion
dargestellt – in dem Fall in Meeresnähe. In den beiden
folgenden Bildern wird skizziert, wie man durch Tauwasserbildung in
Furchen (Senken), worin Pflanzen gezogen werden, den Bewuchs
weiter fördern kann. Dies wird demnächst auf
Versuchsflächen bei SEKEM in Ägypten praktisch erprobt
(s. http://www.sekemreisen.de).
Ing.
Markus Stracke, geb. 1928 bei Stuttgart, heute wohnhaft in Wien; rund
20 Patente, teils mit Partnern, weitere 50 im Ausland; Kontakt: Ing.
Markus Stracke, Himmelpfortgasse
Nr. 11, Top 23, A-1010 Wien, Telefon:
+43 - (0)1/-512 78 63, Telefax: +43 - (0)1/-512 46 75, E-Post:
markus.stracke@aon.at
© Der Text wurde für die einfache Printausgabe "Zeitung Neue Arbeit" Nr. 2 geschrieben, deren Erscheinen für Mitte Juni 2008 vorgesehen ist.
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