"Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland könnte schlagartig um 150.000
fallen, und das ganz unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung.
Ein Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sieht
vor, von 1. Januar 2009 an diejenigen Arbeitslosen nicht mehr als
solche zu zählen, die von so genannten Dritten betreut werden." So beginnt ein Artikel bei fr-online - den Sie doch bitte nachlesen mögen, denn ich muss es hier natürlich bei einem (kurzen) Zitat belassen.
Wie finden Sie das?
Mir kommt dazu das Bild des Herrn Henkel in der heutigen Sendung "Hart, aber fair", der so sehr auf die großen Erfolge der Arbeitslosenzahlensenkungspolitik stolz ist, dass er der linken Vertreterin, Frau Wagenknecht, sehr arrogant über den Mund fährt, weil sie darauf hinweist, dass doch die vielen neuen Arbeitsplätze überwiegend Minijobs und Leiharbeiterjobs seien.
Aber Herr Henkel versteigt sich auch noch zu der Äußerung, jeder Job sei ihm viel lieber als gar keiner, und verweist auch noch darauf, dass er als Lehrling schließlich mit einem (kleinen) Betrag x angefangen habe ... Schön für ihn, er hat sich "hochgearbeitet" und hat sein Leben lang viel geleistet und ein seiner Leistung "angemessenes" Salär bekommen. Und er besitzt als intelligenter Mann gar nicht die Einsichtsfähigkeit, dass es heute verstärkt ganz viele Menschen gibt, die gar nicht die Chance dazu bekommen würden?
Wie weit muss ein solcher Mensch von der Realität entfernt sein - und merkt es noch nicht einmal ...
Und Realitätsverlust und Egoismus sind ja die beiden Wurzeln der derzeitigen Finanzkrise - wie ich gerade hier geschrieben habe ...
Man muss schon recht blind sein, wenn man auch ansatzweise nicht sehen will, dass die Erwerbsarbeit im klassischen Sinne ein Auslaufmodell ist!
Daran ändern auch Zahlenmanipulationen nichts.
© Text: Dr. Helge Mücke, Hannover; Bild: Gerd Altmann (geralt) bei pixelio.de
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