Heute möchte ich auf eine (nicht mehr ganz) neue Zeitschrift hinweisen, die sich dem neuen Denken verpflichtet fühlt, wie es im Titel bezeichnet ist: einer humanen Wirtschaft. Damit Sie einen Eindruck bekommen, gebe ich zunächst das Inhaltsverzeichnis wieder:
• Editorial: Geld, der Schlüssel für mehr Gerechtigkeit - Andreas Bangemann
• Bargeld – Geldumlauf – Umlaufsicherung - Helmut Creutz
• Umlaufsicherung vs. Niedrig-Zins-Politik und Inflationsstrategie - Simon Bichlmaier• Wie sich die Liquiditätsgebühr systemkonform realisieren lässt - Thomas Seltmann
• Soziale Marktwirtschaft: Von Beginn an mangelhafte Rahmenbedingungen - Josef Hüwe
• Die Zeichen stehen gut - Amber Sadoor
• Suche nach dem Optimum - Pat Christ
• GLS-Bank erhält Mikro-Finanzauftrag von Bundesregierung - www.mikrofinanz.de
• Warum der Zins auch moralisch nicht zu rechtfertigen ist - Felix Fuders
• Ökonomische Bildung – Quo Vadis? - Christian Schäfer und Michael Fritzsche
• Von Menschen getragen - Wie Ideen ihre Kraft entfalten - Felix Spira
• STADT: MENSCH: HEIMAT - Städtebaukongress mit blinden Flecken - Martin Breidenbach
• Der neoliberalen Ideologie mangelt es auch an ökonomischer Effizienz - Albrecht Müller
• Nicht länger tatenlos zuschauen - Silvio Gesell
• Kommentar: Steuerehrlichkeit in einem unsozialen Staat? - Wilhelm Schmülling
• Rede eines Superreichen - Günther Möwes
• Leserbriefe
Anschließend gebe ich das "Editorial" wieder - vor allem dem kritischen Hinterfragen des Leistungsbegriffs stimme ich zu:
"Wie scheinheilig und gleichzeitig erniedrigend ist es, wenn Politiker von
„Leistung“ reden? Im Zusammenhang mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zu den verfassungswidrigen Hartz IV-Gesetzen für Kinder wird eine Diskussion geführt, die beschämend ist. Statt in tiefer Demut wegen der eigenen Unfähigkeit zu versinken, treten die Politiker, die nicht in der Lage sind, vernünftige und gerechte Sozialgesetze zu verabschieden, die Würde von Millionen Menschen mit Füßen.
Unsere Volksvertreter lamentieren darüber, dass der Abstand von Lohnempfängern
der unteren Lohngruppen zu den Hartz IV-Empfängern zu gering ist.
Man müsse durch Senkung der Hartz IV-Regelsätze diesen Abstand wieder vergrößern, um Anreize für Arbeitsaufnahme zu schaffen. Verhöhnender Zynismus, wenn man bedenkt, wie jahrzehntelang eine Politik vorangetrieben wurde, die im Ergebnis immer mehr Arbeitsplätze mit niedrigsten Löhnen zur Folge hatte.
Dieser Politik erteilen die jetzigen Volksvertreter einmal mehr die Absolution
und versuchen die auf der Strecke Gebliebenen noch mehr zu demütigen.
Viele dieser aus der Arbeitswelt Abgehängten sind Opfer genau jener asozialen
Politik.
Wer von Leistungsfähigkeit redet und nicht unterscheidet, wie Einkommen
tatsächlich entstehen, der macht sich unglaubwürdig. Mittelständische Unternehmer, leitende Mitarbeiter und Angestellte gehören wie die einfachen Lohnempfänger natürlich zu den Leistungsträgern der Gesellschaft. Doch sie lassen
sich mit jenen in einen Topf werfen, denen in Wahrheit die derzeitige Politik
der Regierung zugute kommt. Personen, die ausschließlich leistungslos
riesige Summen Geldes verdienen sind die Nutznießer des Systems und der
Politik. Personen, die Geld mit Geld verdienen und nicht mit Leistung. Geldvermögen werden nicht nur steuerlich entlastet, sondern auch durch die rasant wachsende Staatsverschuldung mit der Zinszahlung des Staates zusätzlich
subventioniert.
Die Arbeit jener „Partei der Besserverdienenden“ ist in Wahrheit gegen die
wahren Leistungsträger gerichtet.
Die Einkommen aus Vermögen – leistungslose Einkommen – sind es, die
unter politischem Schutz stehen. Zum Vorteil der Einkommen aus Vermögen
werden alle Einkommen aus Arbeit stärker belastet. Das lässt sich auch ganz
einfach durch die Entwicklung der Löhne im Vergleich zu den Kapitaleinkommen
nachweisen.
Umkehren lässt sich eine solche Politik nur dadurch, dass man sich der
Gestaltbarkeit der eigenen Währung bewusst wird. Was wir brauchen ist
ein Geld, das Leistung fördert und nicht das Sammeln von Geld. Dazu würde
unter anderem eine Umlaufsicherung auf Geld dienen, wie sie in diesem Heft
beschrieben wird. Lassen Sie uns eine Gemeinschaft anstreben, in der wirklich
die Leistung zählt. Das schließt auch jene Leistungen ein, die heute noch nicht
in Geld bemessen werden. Mit der Leistung erzielt jeder ein Anrecht auf Austausch
und Teilhabe an der Gesamtheit. Leistung kann aber nur dann neu definiert
werden, wenn wir sie klar von der „Leistungslosigkeit“ des Kapitalbesitzes
unterscheiden. Der Schlüssel dazu ist das Geld. Es muss als öffentliches Gut
erkannt und so gestaltet werden, dass Sparen für die Zukunft sicher wird, aber
keinen unkontrollierbaren Selbstvermehrungsprozess befördert."
Quelle (über facebook): www.humane-wirtschaft.de
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